Sage mir, was du liest … „Little Girls“ Ronald Malfi
mag Malfi. Seine Bücher sind kein Horror, sondern Mystery.
Atmosphäre auf. Das ist auch hier der Fall.
Schritte und Flüstern in
einem eigentlich leeren Haus, ein kleines Mädchen, das es eigentlich gar
nicht gibt … oder doch? Ein verschlossener Raum, in dem Schreckliches
geschah … alle Zutaten für eine atmosphärisch dichte und vor allem
sprachlich exellente Mystery-Story sind da.
Keine Lust mehr, dem Leser für sein Geld Qualität zu liefern?
Die Ausgabe von Voodoo-Press strotzt nur so von Fehlern.
Zunächst
habe ich es für ein Problem der Übersetzung gehalten. Obwohl ich auch
hier erwarten würde, dass der Verlag über das Skript der Übersetzerin
noch einmal drüber geht, wenn er es zurück hat.
Da werden
Personalpronomen/Namen der Protagonisten fröhlich vertauscht. Worte werden doppelt im Satz
eingebaut, an anderer Stelle wieder weggelassen. Dann werden die
„Anführungszeichen“ im Fortgang der wörtlichen Rede „vergessen“ … die
Krönung allerdings war folgendes Beispiel:
Die Protagonistin
„besetzt in einem kleinen Café einen der Stehtische am Fenster“ um dann
Minuten später ihren Gast „zum Hinsetzen aufzufordern“. Von solchen
Sachen, die einem ein Lektor um die Ohren hauen würde, gibt es noch
mehr.
Ich gehe mal davon aus, dass dies eher dem Unvermögen/der
Faulheit der Übersetzerin zu verdanken ist, wenn bestimmte
Beschreibungen aus dem Englischen nicht einfach 1:1 übertragen werden
können.
Leider sind solche inhaltlichen Fehler noch schlimmer als
die o. g. Rechtschreib- Flüchtigkeitsfehler und stören den Lesefluss
ganz erheblich. Es macht einfach keinen Spaß, sich bei einem
Mystery-Werk, trotz der großartigen Atmosphäre und gruseligen Spannung, alle Seiten lang über solche
Peinlichkeiten zu ärgern.
Jeder Selfpublisher würde für dieses
Werk wieder als „Beispiel dafür, dass jeder Idiot alles einfach so
veröffentlichen kann“ abgestraft werden.
Fazit: Die Story ist eigentlich 5 Sterne wert. Die Fassung des Voodoo-Press-Verlages verdient im Grunde nicht einmal 1 Stern.